Einmal im Jahr sind an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Wahlen. Man wählt die Mitglieder des Studierendenparlaments sowie die studentischen Mitglieder des Senats, der Fakultätsräte, des Vorstands des Bonner Zentrums für Lehrerbildung und des Beirats der Gleichstellungsbeauftragten.
Es folgt eine (mit Sicherheit unvollständige) Auflistung von Dingen, die man tun kann, um den Wahlausschuss bzw. die Wahlleiter zu trollen, und zwar völlig im Rahmen der Wahlordnung. Und weil englische Titel hipper sind, sind die Titel auf Englisch.
Be lengthy!
Wer als Liste antritt, braucht einen hippen Listennamen. Die Klassiker sind “Rot-Gelb-Grüne Liste”, “Hochschulgruppe X”, “Gegen Studiengebühren!!!” oder “Hinz & Kunz”. Aber das ist ja langweilig. Die Wahlordnung kennt schließlich keine obere Schranke für die Länge des Listennamens. Tretet doch mal als
“Wir sind die Liste, die den Wahlausschuss dadurch zu nerven versucht, dass sie den Listennamen soooooo lang macht, dass er kaum mehr auf den Stimmzettel passt und dadurch sehr viel Aufwand beim Layout verursacht – wir finden diese ganze Veranstaltung ansonsten doof und freuen uns über jede Listenstimme, mit der ihr ausdrückt, dass es euch genauso geht wie uns. #YoloSwag!”
an. Irgend ein armer Tropf muss das dann in der Wahlzeitung und auf dem Stimmzettel in geeigneter Weise unterbringen.
Apropos lange Namen: Wenn ihr schon dabei seid, könnt ihr auch gleich beantragen, dass eure Spitznamen auf dem Stimmzettel aufgeführt werden. Wer würde nicht gern sein Kreuz bei Dominik “The Dominator” Müller oder Ursel-Henriette “Die-deren-Name-nicht-genannt-werden-darf” Meier-Huber machen! Mehr als aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt werden kann der Antrag schließlich nicht.
Be many!
Wisst ihr, was genauso nervt wie lange Listennamen? Lange Listen. Ein Beispiel: 2014 trat die Liste “Juso-Hochschulgruppe” mit 48 Kandidierenden an. Achtundvierzig! Dabei gibt es nur 43 Plätze zu besetzen. Und so etwas hat Auswirkungen auf das Layout des Stimmzettels:
Der Stimmzettel ist bereits in DIN A3 im Hochformat und stößt schon an seine physischen Grenzen. Tretet mit 5 Personen mehr auf der Liste an, und der Wahlausschuss darf sich ein neues Layout überlegen. Wie wäre es mal mit einem doppelseitigen Stimmzettel? Oder gleich DIN A2? Vielleicht gar ein Ausdruck auf 8cm-Kassenrollenpapier? Spannend!
Be even more!
Was nervt noch mehr als lange Listen? Viele Listen. Das bietet sich insbesondere bei den Gremienwahlen an, schließlich benötigst du bei der SP-Wahl aktuell 31 Homies, die entweder mit dir zusammen auf deiner Liste stehen oder dir wenigstens ihre Unterstützungsunterschrift geben wollen; für die Gremienwahlen sind es jedoch lediglich vier (plus dich selbst). Allein aus den Kandidierenden fürs Studierendenparlament (ohne ihre Unterstützungsunterschriften) könnte man also 30 Listen für den Senat basteln. Und dann schauen wir mal, wie sie das auf den Stimmzettel bekommen 🙂
Hat man jedoch beim Studierendenparlament seine 32 Unterstützungsunterschriften zusammen, bekommt man in der Wahlzeitung in der Regel ganze vier DIN-A4-Seiten, auf denen man seine Weltsicht darlegen kann – oder einfach nur nach einer Frau fürs Leben suchen.
Alternativ kann man im Listennamen auch sein Fan-sein ausleben. Das klappt allerdings nur bei der Wahl zum Studierendenparlament, wo neue Listennamen alphabetisch sortiert werden. Die Uni lost die Listenreihung stets aus.
Oder nennt euch doch mal Eyjafjallajökull und lacht euch einen Ast, wenn bei Elefantenrunde und Ergebnisverkündung versucht wird, euren Listennamen auszusprechen.
Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Und jede/r sollte mal für ein Studierendenparlament kandidiert haben 😉
Ich freue mich schon auf die Wahlen 2015.