Wählen macht Spaß

Ups

Nicht schlecht staunten Mitglieder der Liste Poppelsdorf, als sie sich am 15. Januar in die Wahlkabine begaben, um sich selbst in den Senat zu wählen. Denn: Auf dem Stimmzettel fehlte ihre Liste einfach.

Wer eine Hochschulwahl organisiert, sei es nun Gremien- oder Studierendenparlamentswahl, muss viel beachten. So eine Wahlordnung enthält nun einmal viele richtige und wichtige Vorschriften. Bei vielen dieser zu beachtenden Dinge ist es unschön, aber nicht allzu schlimm, wenn man sie übersieht, sofern dies rechtzeitig bemerkt und korrigiert wird. Falsches Datum auf der Wahlausschreibung? Wird überklebt. Name in der Wahlzeitung falsch geschrieben? Liest eh niemand. Bei der Auszählung zwei Kreuze bei derselben Liste als ungültig statt als Listenstimme gewertet? Zählste halt nochmal neu aus.

Wird jedoch nach Beginn der Wahl bemerkt, dass auf einem Stimmzettel Kandidierende fehlen, dann lässt sich diese Wahl effektiv nicht mehr retten. Was will man tun? Die Wahl unterbrechen, neue Stimmzettel drucken, und alle, die bereits gewählt haben, aufspüren und noch einmal mit korrektem Stimmzettel abstimmen lassen? Die Wahl bliebe angreifbar, denn es gibt eigentlich immer Personen, die aus organisatorischen Gründen nur am ersten Wahltag zum Wählen kommen, und die deshalb von der Korrektur ausgeschlossen wären.

Eigentlich sollte es allen an der Organisation einer Wahl Beteiligten klar sein, dass Fehler auf dem Stimmzettel deshalb unbedingt vermieden werden müssen. Korrekturlesen und Gegenprüfen mit den eingereichten Kandidaturen durch mehrere Personen sollte somit der Mindeststandard sein. Das war hier offenbar nicht der Fall; anders lässt sich der Fehler kaum erklären.

Folgerichtig hat die Wahlleitung der Gremienwahlen die Senatswahl in der Gruppe der Studierenden abgebrochen und die Studierenden am Nachmittag des dritten von vier Wahltagen (immerhin!) per Rund-E-Mail darüber informiert:

Betreff: Gremienwahlen 2024- Studentische Wahl zum Senat muss wiederholt werden

Liebe Studierende,

die Studentische Wahl zum Senat muss wiederholt werden.

Bei den noch bis Donnerstag laufenden studentischen Gremienwahlen ist es zu einem Formfehler gekommen, der jedoch ausschließlich die Wahl der studentischen Mitglieder des Senats betrifft. Schon jetzt steht daher fest, dass diese Wahl wiederholt werden muss. Alle übrigen derzeit laufenden Wahlen sind nicht betroffen.

Alle anderen Gremienwahlen der Studierenden werden weiter fortgesetzt – namentlich die der Fakultätsräte, des Vorstands des BZL, des Wahlgremiums der zentralen Gleichstellungsbeauftragten und ihrer Stellvertreterinnen und der Mitglieder der Stelle für die Vertretung der Belange studentischer Hilfskräfte. Auch die Wahl zum 46. Studierendenparlament (SP) ist nicht betroffen. Ferner gehen auch die Gremienwahlen der übrigen Statusgruppen (Professor*innen, wissenschaftliche Beschäftigte und Beschäftigte in Technik und Verwaltung) wie geplant weiter.

Studierende können also noch bis Donnerstag bei den laufenden SP- und Gremienwahlen an den Wahlurnen ihre Stimme abgeben. Es werden jedoch keine Stimmzettel mehr für die Wahl der studentischen Mitglieder des Senats ausgegeben, da diese unvollständig sind. Die Wahl der studentischen Mitglieder des Senats wird nach aktuellem Sachstand im April 2024 nachgeholt werden. Einzelheiten werden nach der Entscheidung des Senats am 1. Februar 2024 mitgeteilt.

Die Universitätsverwaltung, die die Wahlen organisiert hat, bedauert sehr, dass es zu dem Formfehler gekommen ist. Es werden Maßnahmen ergriffen, um solche Pannen für künftige Wahlen zu vermeiden.

Unabhängig von diesem bedauerlichen Vorfall ruft die Universitätsleitung gemeinsam mit den Gremien und dem Wahlvorstand dazu auf, möglichst zahlreich von dem demokratischen Recht zum Wählen Gebrauch zu machen. Demokratie lebt vom Mitmachen!

Mit freundlichen Grüßen

Team Gremienwahlen

E-Mail vom Mittwoch, 17. Januar 2024, 16:28 CET

Ganz am Ende der Signatur dieser E-Mail versteckten sich dann noch diese beiden Zeilen:

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
gegründet 1818, Exzellenzuniversität seit 2019

Ja dann 🙂

Notes on the Eurovision Song Contest 2023

The notes are revealed in no particular order.

Loreen

Congrats to Loreen who wins the contest once again for Sweden.

I have no quarrel with Loreen winning the contest in general.

What I take issue with is Loreen winning the contest as the Jury favourite over Käärijä (Finland), the even clearer televote favourite (more points). The televote has not given Loreen a single 12 points. That is remarkable, and a strong indicator that something is off with this result.

The juries have – repeatedlydemonstrated that they are unfit to fulfil their role at this contest and that they must therefore not be in a position to determine the contest’s overall winner against the expressed will of the people. This is a contest for the people, not for music professionals1. Getting rid of the jury vote in the semifinals is one step in the right direction. Removing the jury vote from the grand final is the logical and necessary next step. It would be fine to record jury votes as a backup, for example if a suspiciously large number of SIM cards is sold in a small country again. Or to use them as a tie breaker in the grand final, for the unlikely event that multiple entries receive the same number of points from the televote. You can even print out a “Jury Winner” certificate on Saturday morning and hand it over to the respective act, like they do with the other awards. Just keep it out of the main show.

Back to Sweden and Loreen. The staging of Tattoo was, well, difficult. All you see on the narrowed screen is Loreen in her little hotbox, getting from a horizontal into a vertical position, singing, shouting against the wind machine, wiggling her prolonged swamp thing fingers. There is a single, short, pointless wide shot at the end. That is it. That is the only point in the performance where you can actually see (if you are not currently looking elsewhere) that this actually takes place on the Eurovision stage, not back in Sweden or in your grandmother’s bathroom. The staging does not need and does not use the big stage and the crowd around it that the contest offers to the artist. It is like if someone walked on stage, popped a DVD into a projector, pressed play, and filmed the screen.

This kind of staging is not new. Eric Saade had an even worse variant for his Melodifestivalen entry in 2022, where even the audience in the arena could not see him until the end when the walls come down. However, this took place towards the end of covid restrictions for TV productions in Sweden, so the staging has been developed in a context where it is not even sure that there will be an actual audience. With that background, such an experimental staging decision is more comprehensible. And we also had Armenia’s Rosa Linn in 2022, who spent the first two minutes of her song in her little post-it room2. But then she went into the hole she ripped and used the stage and the audience for the highlight last minute of her performance.
Unlike Loreen.

Switzerland

We briefly stay at the topic of staging. Switzerland’s Remo Forrer sang his song “Watergun” and the staging was choreographed by Sacha Jean-Baptiste3. But one part seemed awfully familiar

It has been twenty years. Surely nobody will remember?

Points

Two acts in the second semi-final received zero points from the televote, and therefore zero points overall: Piqued Jacks for San Marino, and Theodor Andrei for Romania. Undeserved of course, because no participant in the Eurovision Song Contest deserves zero points. But well, it is not the greatest surprise.

I am by the way still looking for that video edit of the Romanian entry where Theodor gets body-checked off the stage by the golden sprinter with the dirty hands. If you see one, tell me pls.

Germany’s Lord of the Lost came last overall with 18 points total, while getting more televote points (15) than two other entries (9 – UK, 5 – Spain). Ah, the joy of combined voting results. And yet another opportunity to blame the juries.

Austria

Poe, Poe, Poe, Poe, Poe
Poe, Poe, Poe, Poe, Poe
Poe, Poe, Poe, Poe, Poe
Edgar Allan, Edgar Allan
Poe, Poe, Poe, Poe, Poe
Poe, Poe, Poe, Poe, Poe
Poe, Poe, Poe, Poe, Poe
Edgar Allan Poe

Norway

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And Finally

Danke, Stefan. Ich habe es sehr gemocht.

  1. Music professionals with at times questionable expertise or selection criteria, I must add.
  2. The room was actually just a rotatable half of a room.
  3. As was Sweden’s, apparently. Turns out if you’re staging everything™ you’re getting all the hate, too 😗

Allgemeine Betriebsinformation

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es jemand in der Chronologie der Beiträge vermisst:
Für den Eurovision Song Contest 2022 gibt nicht mehr den Vergleich von Jury- und Publikumsvoting. Die Jurys haben sehr eindrucksvoll demonstriert, dass ihr Voting nicht ernstzunehmen ist und dass sie ihrer Aufgabe, eine auf objektiven Kriterien basierende Bewertung der Beiträge abzugeben, nicht nachkommen können. Für einen Verarbeitung dieser Phantasiezahlen fehlt mir einfach die Motivation.

Für 2023 erübrigt sich auch der Vergleich in weiten Teilen, da in den Halbfinals das Juryvoting gar nicht mehr relevant ist.