Einen Mahlowat konfigurieren

Es ist (aus technischer Sicht) eigentlich relativ leicht, eine eigene Instanz des Mahlowat aufzusetzen. Nur die Listen und die Thesen musste man bislang in PHP-Dateien in einem bestimmten Format eintragen. Bei technischen Halblaien bestand da die Gefahr, dass ein vergessenes Semikolon zu einem kaputten Mahlowat und großer Frustration führt.

Die neue Version setzt für die Konfiguration auf eine zentrale Datei im JSON-Format. Diese lässt sich mit dem praktischerweise direkt mitgelieferten Generator erzeugen.

Die neue Version des Mahlowat gibt es auf GitHub, den Generator könnt ihr mit Beispieldaten hier und ohne Beispieldaten hier ausprobieren.

Neues zur Uni-App

Vor einem halben Jahr habe ich mir die Uni-App der Uni Bonn näher angesehen. Was hat sich seitdem (das letzte Update kam vor ca. 3 Wochen) verändert?

Neues

splash

Beim Start der App wird man nun von einem dezenten Splashscreen im Corporate Design der Universität begrüßt.

Relativ bald hinzugekommen sind Menüpunkte für BASIS, eCampus und “Info & Impressum”. So viele Menüpunkte brauchen natürlich ihren Platz, und deshalb sind die Screenshots in diesem Artikel auch auf meinem Tablet entstanden, weil man auf meinem Smartphone schon scrollen muss.

Moar Menüpunkte!

Moar Menüpunkte!

BASIS und eCampus sind wie viele restliche Elemente auch einfach als Webseite eingebunden. Das ist immerhin eine Verbesserung dazu, sie gar nicht zu erwähnen, aber ersetzt natürlich immer noch keine native App.

Der Bereich “Info & Impressum” enthält: Das Impressum, allgemeine Infos zu ausgesuchten Punkten der App, und eine Übersicht über wichtige Telefonnummern, die man auch gleich per Verknüpfung anrufen kann.

Hier erfährt man auch, dass die Gestaltung und technische Umsetzung der App durch STUDICLUSTER aus Stuttgart erfolgt. Der Selbstdarstellung auf ihrer Webseite ist zu entnehmen, dass ihr Geschäftsmodell darauf aufbaut, Werbung von Unternehmen direkt an Studierende zu vermarkten. Dass die App aktuell noch werbefrei ist, wird sich auch voraussichtlich bald ändern. Verständlich: Die Universität jammert in letzter Zeit verstärkt, dass sie überall sparen muss, und da möchte man das Zusatzangebot Uni-App natürlich möglichst kostenneutral umsetzen. Einen faden Beigeschmack hat das für mich allerdings schon. (“Universität verkauft ihre Seele und ihre Studierenden an die Wirtschaft bla blubb”)

Oh, und es gibt lustige Werbeplakate. Steckonsuniindetäsch! Oder so.

Verbesserungen

“Wetter” heißt nun schon seit längerem “Regenradar”, was den Kern der Sache irgendwie besser trifft. Außerdem hat die Webseite der Uni (die ja so oft eingebettet wird) ein für Mobilgeräte angepasstes Layout verpasst bekommen. Das sieht zwar nicht wirklich schön aus, lässt sich aber etwas besser bedienen als zuvor.

Veranstaltungen aus dem Veranstaltungskalender verraten endlich direkt in der Übersicht Datum und Uhrzeit. Außerdem lassen sie sich in der Detailansicht als Event in den lokalen Kalender exportieren. Seltsamerweise werden typographische Anführungszeichen und Bindestriche nur als Fragezeichen dargestellt. UTF-8-Support ist schon kompliziert. Vergleicht man die Veranstaltungsübersicht jetzt mit der Situation vor einem halben Jahr, ist sie um ein Vielfaches nützlicher geworden.

Endlich ein Veranstaltungskalender, der den Namen halbwegs verdient.

Endlich ein Veranstaltungskalender, der den Namen halbwegs verdient.

Der Studienkompass schließlich lädt die PDF-Dateien jetzt einfach direkt und zeigt sie in der lokalen PDF-App an, statt in irgend ein Bandbreiten-Limit zu fallen.

Was noch stört

BASIS und eCampus hatten lange Zeit das Problem, dass man von ihnen in der eingebetteten Version keine PDF-Dateien herunterladen konnte. Bei eCampus funktioniert das mittlerweile, indem der externe Browser geöffnet wird – bei dem man sich dann erneut anmelden muss, bevor der PDF-Download startet. Bis auf eine erhöhte Sichtbarkeit bietet die Einbindung von BASIS und eCampus in die Uni-App aktuell also keinen Mehrwert gegenüber der Nutzung im Browser. Dass die App mal direkt auf die Daten in eCampus und BASIS zugreifen wird, ist laut Andreas Archut, Pressesprecher der Universität, aktuell eher unwahrscheinlich. Eine entsprechende Schnittstelle müsste man wohl teuer vom Hersteller kaufen bzw. erst entwickeln lassen. Hat die Uni Geld für sowas, das man nicht sinnvoller ausgeben könnte? Siehe oben.

Die Menüführung ist auch noch etwas komisch. Mit der Zurück-Taste komme ich nicht zurück zum Menü, dem Ausgangspunkt aller Schandtaten, sondern zurück aus dem Hauptmenü heraus auf die Inhaltsseite. Dort schließt zweimaliges Tippen auf “Zurück” die App. Das ist besonders dann verwirrend, wenn man gerade aus dem Menü in eine Seite navigiert hat und dann per “Zurück” eben nicht zurück ins Menü kommt, sondern mit dem Hinweis konfrontiert wird, nochmaliges Tippen beende die App.

Und die Konkurrenz?

Ende November 2014 sollte “voraussichtlich” die vom AStA entwickelte Uni-App “der Öffentlichkeit präsentiert” werden. Hat da jemand was von mitbekommen?

 

Offenlegung

Ich habe mich bislang zweimal mit dem Dezernat 8 “Hochschulkommunikation” der Universität getroffen, um über die Uni-App und die technischen Rahmenbedingungen zu sprechen und ggf. Verbesserungsvorschläge zu geben. Dabei habe ich auf Kosten der Universität 1 Glas Wasser getrunken.

Redezeit

Ab und zu kommt die Frage auf, wer eigentlich wie lange geredet hat – sei es das TV-Duell, die Elefantenrunde vor der SP-Wahl oder einfach nur eine langweilige SP-Sitzung, auf der die Gedanken zu Unwichtigerem abschweifen. Dann dachte ich mir: “Da müsste man ja alles mitstoppen und dann noch aufschreiben, wer gerade dran war – viiiel zu aufwendig!”, und widmete mich wieder anderen Gedanken. Bis heute.

Wir präsentieren:

redezeit

Dieser total kreative Name ist Programm. Wie funktioniert das nun?

Seite aufrufen!

Okay, das war einfach. Weiter!

Teilnehmer anlegen!

Hierzu zunächst eine Taste im Tastenfeld auswählen. Die Taste wird blau. Dann einen Namen im Namensfeld wählen und den Teilnehmer mit Klick auf die Schaltfläche “Hinzufügen”, nun ja – hinzufügen.

Aufzeichnung starten!

Nachdem alle Teilnehmer erstellt wurden, kann die Aufzeichnung gestartet werden. Das passiert durch einen Klick auf den großen “Start”-Knopf. Während der Aufzeichnung können keine Teilnehmer hinzugefügt oder entfernt werden, die entsprechenden Schaltflächen werden ausgeblendet.

Den aktiven Teilnehmer wechseln!

Der aktive Teilnehmer wird ausgewählt, indem die entsprechende Taste auf der Tastatur gedrückt wird. Beim standardmäßig vorhandenen Teilnehmer “Allgemein” für alles, was kein Redebeitrag ist, ist das die Leertaste. Sekündlich wird geprüft, welcher Teilnehmer gerade aktiv ist. Dieser Teilnehmer bekommt dann eine Sekunde mehr auf’s Konto. Gleichzeitig wird die Übersichtstabelle aktualisiert.

Aufzeichnung beenden!

Mit einem Klick auf die große “Stop”-Taste passiert das. Nun kommen auch die Schaltflächen zum Hinzufügen und Entfernen von Teilnehmern wieder zum Vorschein.

Was geht noch nicht?

Aktuell können keine 2 Teilnehmer parallel gemessen werden, denn in jedem Moment ist genau 1 Teilnehmer aktiv. Redebeiträge unter 1s weren möglicherweise auch nicht erfasst – sehr gehaltvoll werden diese Zwischenrufe aber vermutlich auch nicht sein.

Weitere grafische Auswertungen oder ein Export der Aufzeichnung wären sicherlich wünschenswert, sind aktuell aber nicht implementiert.

Anwendungsgebiete

Natürlich ist die Anwendung nicht darauf beschränkt, Redezeiten zu messen. Welcher Spieler hat wie lange den Ball?  Wie lange dauert die Werbung bei Schlag den Raab? Und natürlich die Frage, die wir uns alle stellen: Wie lange hat die ESC-Bühne welche Farbe? Die Einsatzmöglichkeiten sind gar zahlreich.

Projekt auf GitHub