“Der Dozent besitzt viel Potential für die Lehre”

Die Ergebnisse der Vorlesungsumfrage für das Wintersemester 2015/16 sind da, und erneut wollen wir Freitextkommentare hämisch angemessen kommentieren.

Da die Fachschaft1 gefailt hat, gibt es in diesem Semester etwas weniger Auswertungen.

Bachleorvorlesungen

Sehr guter Einstieg in die echte Mathematik

Logik und diskrete Strukturen

Ach, es gibt auch eine falsche Mathematik? Gut zu wissen.

Niveau zu hoch aber wenn nacharbeiten würde könnte man das modul auch gut verfolgen

Logik und diskrete Strukturen

Merkste selbst, ne? 😀

Das ich mich mit der Unendlichkeit beschäftigt habe!

Logik und diskrete Strukturen

Die Vorlesung ersetzt ein halbes Philosophiestudium.

Häufig hat Prof. Röglin die Vorlesung ca. 5 min vor dem offiziellen Ende beendet. Bei allem Respekt – das geht gar nicht, auch wenn ein großer Teil der Studierenden den Eindruck macht abhauen zu wollen.
Es gibt tatsächlich noch Studierende, die bis zur letzten Minute etwas lernen wollen.

Logik und diskrete Strukturen

Unverschämtheit! Ich will mein Geld zurück!!!
Oh wait.

Der Dozent besitzt viel Potential für die Lehre

Informationssysteme

Ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt positiv oder negativ gemeint ist.

Get a fuckin’ mic, mate!

Algorithmen und Berechnungskomplexität I

Language!

Mehr Snacks in der Übung

Algorithmen und Berechnungskomplexität I

Mir war nicht klar, dass es in der Übung neuerdings Snacks gibt. Werden die auch aus Qualitätsverbesserungsmitteln bezahlt?

Es wäre gut, wenn man keine Übungsaufgaben machen müsste. (Zumindest für diejenigen, die Mathematik im Hauptfach studieren.)

Algorithmen und Berechnungskomplexität I

Mimimimimi. Für einen exzellenten Mathematiker wie dich sollten die Übungsaufgaben doch ein Klacks sein.

Bitte nächsten Fragebogen rot auf grün drucken. Ich habe eine Schwarz-weiß-Schwäche.

Algorithmen und Berechnungskomplexität I

“Wir prüfen das.”

Eine Übung in Poppelsdorf für die Mathematiker wäre gut gewesen. (Oder – noch besser – keine Übung)

Algorithmen und Berechnungskomplexität I

Du schon wieder. Jetzt sei bitte nicht so weinerlich. Nimm halt ein anderes Nebenfach. Ach halt – dafür muss man ja auch immer woanders hin fahren. Is halt keine Campus-Uni hier.

Prof. Dr. Matthew Smith <3
-> Die Dozenten sind super

Systemnahe Programmierung

Ja, der ist voll super.
Nein, das schreibe ich nicht nur, weil er ab Mai möglicherweise mein Chef ist.

– ich hätte gerne mal Prof. Dr. Matthew Smith kennengelernt

Systemnahe Programmierung

Es ist schade, dass Prof. Smith bei keiner Vorlesung selbst anwesend war.

Systemnahe Programmierung

Dr. Smith war nie da, wie soll er bewertet werden ???

Systemnahe Programmierung

Ach, das war ironisch gemeint oben. Gefährlich, sowas.

Der Arbeitsaufwand für die Übungsaufgaben ist sehr hoch. Es sollte eher 9 LP für das Modul geben.

Systemnahe Programmierung

Das les ich irgendwie auch jedes Jahr bei diesem Modul.

Anspruchsvoller, Arbeitsaufwendiger als manche 9LP Module

Kommunikation in verteilten Systemen

Das ist die gleiche Arbeitsgruppe wie oben. Vielleicht ein systemisches Problem?

Guter Fragebogen, da konkret auf die VL bezogen =)

Kommunikation in verteilten Systemen

“Wow, schau mal, die haben sogar den Namen der Vorlesung und die der Dozenten draufgedruckt.”
So kann man auch mit kleinen Dingen Freude bringen.

– eCampus benutzen

IT-Sicherheit

Gegenfrage: Wieso?

Master Lectures

Ja/Nein Fragen in fünf Abstufungen?? (f.e. 3.1.2)

Advanced Algorithms

Lustig, da gerade 3.1.2 anzuführen. Die lautet “3.1.2 In relation to the number of credit points awarded, is the amount of work to be done justified?” und hat die Antwortmöglichkeiten “Too high – Too low”. Da ist also durchaus eine Fünf-Punkte-Abstufung drin.

I liked the topics

Foundations of Graphics

Well, usually you select lectures about the topics you like, so it is not really a surprise that you “liked the topics”.

we learned a lot of new things

Computer Vision

I think that is the point in visiting a lecture 🙂

// This is a comment

Computer Vision

This is a comment on a comment that pretends to be a comment.

finally a course with real world applications. nice!

Image Aquisition and Analysis in Neuroscience

Frankly, I find it rather difficult to find a course without real world applications in our computer science programme.

Exercises should be made mandatory. Perhaps graded?

Privacy in Ubiquitous Computing

Erm… No? If you want to have the stuff graded that you do during the semester, take a lab course.

better acoustic in next lecture hall…
the chairs are not that good.

Privacy in Ubiquitous Computing

You know you did everything right in your lecture when people start complaining about the lecture hall itself.

This subject is interesing because of the teacher. But out teacher is going to poppelsdorf so I can’t recommend it to my best friend 🙁

Intelligent Information Systems

We are all going to Poppelsdorf this summer/autumn. Probably. So they say.

It would be great if it was not graded just on the basis of exercises alone!

Learning form Non-Standard Data

You mean on the basis of the exam alone, right? Otherwise, something would be, well, fishy.

  1. Wir verschweigen an dieser Stelle generös, dass ich Fachschaftsratsvorsitzender bin.

Mit Papier gewinnt man die Herzen der Studierenden

Zum Ende jedes Semesters führt die Fachschaft Informatik eine Vorlesungsevaluation durch, nennt dies aber “Vorlesungsumfrage” oder einfach nur kurz “VLU”1. Bis zum Wintersemester 2011/12 wurde diese über ein Online-System organisiert: Man bekam in der Vorlesung einen Zettel mit spezifischem Kennwort und konnte sich dann zu Hause am Rechner am System anmelden und die Veranstaltung bewerten.

Dies taten aber nur relativ wenige Studierende, und so beschloss man zum Sommersemester 2012, auf Umfragebögen aus Papier umzusteigen. Diese wurden nun in den Vorlesungen ausgegeben, per Hand ausgefüllt, direkt wieder eingesammelt und schließlich per Hand von fleißigen Fachschaftsbienchen ausgewertet – eine Heidenarbeit, aber der Rücklauf war subjektiv betrachtet deutlich höher.

Zum Wintersemester 2013/14, also eineinhalb Jahre später, führte man ein neues System ein, bei dem die Bögen maschinell ausgewertet werden können sollten. Mittlerweile klappt dies auch zuverlässig, und nur noch die Freitextfelder am Ende des Fragebogens müssen händisch abgetippt werden.

Immer wieder begegnet uns dabei die Anregung/Bitte/Aufforderung, doch ein Onlinesystem statt der Papierbögen zu verwenden, das sei viel praktischer und cooler und so, und: “Damit wäre sichergestellt, dass viele Leute teilnehmen.”2 Brahaha.

Doch halt. Hat eigentlich schon einmal jemand überprüft, ob unsere Ursprungsthese von 2012 sich bewahrheitet hat? Machen wir das doch einmal. Die Evaluation der Evaluation. Um dann endlich mal harte Zahlen auf den Tisch packen zu können.

Ich habe mir zum einen die VLU-Ergebnisse der letzten 8 Semester angesehen, und für jede Vorlesung die jeweiligen Teilnehmerzahlen notiert. Dieser Zeitraum umfasst 4 Semester mit Papierbögen und 4 Semester mit dem Onlinesystem.

Dann habe ich mir aus dem Verzeichnis der Informatik, das eine Zusammenfassung der Prüfungsergebnisse seit dem Wintersemester 2007/08 bietet3, zu diesen Vorlesungen die Zahl der Prüfungsteilnehmer notiert und bin davon ausgegangen, dass es sich bei diesen Personen um potenzielle VLU-Teilnehmer handelt. Dass diese Rechnung nicht ganz aufgeht, merkt man spätestens, wenn Teilnahmeraten von über 200 % herauskommen4

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Zahl der Rückmeldungen. Vorlesungen mit nur 1 Rückmeldung sind rot markiert.

Gelb markiert die Papierbögen, blau markiert das Onlinesystem.

Gelb markiert die Papierbögen, blau markiert das Onlinesystem.

Auffällig ist bereits hier, dass es mit dem Onlinesystem sehr viele Veranstaltungen gab, für die lediglich 1 Rückmeldung erfolgte. Das Sommersemester 2011 tut sich hier besonders hervor. Das wäre schon mal ein Indiz dafür, dass die Bewertungslust beim Onlinesystem geringer war.

Doch blicken wir nun auf das Verhältnis von abgegebenen Bögen/Bewertungen zu Klausurteilnahmen.

Die Farbskala reicht hier von Rot (sehr wenige Rückmeldungen) bis Grün (alle Teilnehmer haben eine Bewertung abgegeben)

Die Farbskala reicht hier von Rot (sehr wenige Rückmeldungen) bis Grün (alle zur Klausur angemeldeten haben eine Bewertung abgegeben).

Bei diesem Bild können wir uns tiefgehende stochastische Analysen sparen: Während die Onlineumfrage (blau) im rot-braunen Bereich herumdümpelt, bewegt sich die Evaluation auf Papier (gelb) vorrangig im dunkel- bis sogar hellgrünen Bereich. Am “Diplomerknick” alleine kann dieser sprunghafte Anstieg sicherlich nicht liegen.

Sorgenkinder sind noch die Pflichtvorlesungen, hier mit einem x in der Spalte ganz links markiert. Diese produzieren zwar generell die meisten ausgefüllten Bögen, haben aber mutmaßlich auch die höchsten Dunkelziffern an Personen, die zwar zur Klausur wollen, die Vorlesung aber nicht besuchen.

Fazit: Offensichtlich generieren Papierfragebögen mehr Rückmeldungen als die Evaluierung über ein Online-System. Gut zu wissen.

Rohdaten als ods-Datei herunterladen
  1. sprich: “Fau-Ell-Uuh”. Oder nur: “Fluuuh”
  2. Vorabveröffentlichung eines Kommentars aus der aktuellen VLU – Erscheinungsdatum: bald.
  3. Siehe http://bree.iai.uni-bonn.de/informatik-intern/Ergebnisse/, nur aus dem Informatiknetz abrufbar.
  4. siehe zweite Grafik; 5 Klausurteilnahmen vs. 12 VLU-Bögen im Sommersemester 2012. Das liegt wahrscheinlich daran, dass in der Statistik des Instituts Diplomstudierende nicht berücksichtigt werden, aber 7 von ihnen einen VLU-Bogen ausgefüllt hatten.