Die angekündigte Hilfsanwendung für die Spielleitung von I’m with stupid ist nun einsatzbereit. Einen Zugang bekommt man, indem man mich nett per E-Mail fragt 🙂
Falls was nicht klappt: Feedback gern an mich. Auch wenn alles toll ist natürlich.
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Kürzlich war ich urlaubsbedingt ein paar Tage an der Côte d’Azur, genauer zwischen Cannes, Nizza und Monaco. Und just vom 7. bis zum 15. September finden gerade in Nizza die 7. “Jeux de la Francophonie” statt, also die “Spiele des französischen Sprachraums”. Die finden alle 4 Jahre in einem anderen Land statt und bestehen aus Sport- und Kunstwettbewerben.
Was für eine perverse Veranstaltung. Da trifft sich die “Grande Nation” mit 58 anderen Ländern, die sie größtenteils früher militärisch unterworfen hat, um mit ihnen zusammen zu feiern, dass sie ihnen die großartige französische Sprache gebracht hat.1 Gibt es etwa Commonwealth-Games? Das wär ja in etwa das gleiche. Oh, ich höre gerade, die gibt es. Aber wenigstens ohne “Servile flattery for the amazing and astonishing English Language”.
Bei der Eröffnungsfeier der Jeux de la Francophonie wurde die französische Sprache hingegen von diversen Sängern belobhudelt: Ein junger Mann singt spricht, dass man ja emotional auf französisch fluche und wenn man ein Mädchen verführe, dann mache man das ja auch auf Französisch und überhaupt. Eine in eine Frankreichflagge gehüllte Sirene schreit die Marseillaise in die Welt hinaus, und singt beim Refrain, anders als im “offiziellen” Text, “Marchez!” statt “Marchons!”. (Nun mag man vermuten, dass die Dame vielleicht Anhängerin der Monarchie sei, jedoch scheint man das zu Zeiten des Herrn Berlioz noch so gesungen zu haben – bis jemand gemerkt hat, dass sich das mit “Marchons!” einfach besser reimt.) Dann waren da noch Patricia Kaas, deren Namen ich auch nur kenne, weil sie beim ESC 2009 mit dem Titel “Et s’il fallait le faire” einen erschreckenden achten Platz belegte, und ein Herr mit Saxophon, der sein Liedchen Trololo-mäßig mit der Zeile “Oui oui oui, oui oui oui, oui oui oui oui oui oui oui oui oui, oui oui oui oui oui oui oui oui oui” eröffnete. Da kommt die Schönheit der französischen Sprache so richtig zur Geltung.
Das tut sie übrigens auch, wenn man am Bahnhof sitzt. Sie kennen doch diese Durchsagen an deutschen Bahnhöfen?
“Ding-Dong An Gleis 1 fährt ein: RB 48 nach Wuppertal. Vorsicht bei der Einfahrt.”
In Cannes geht sowas nicht. Da heißt es dann (in der besten Sprache der Welt natürlich):
“Dong-di-dong Ding Sehr geehrte Damen und Herren, wir bitten Sie um Ihre Aufmerksamkeit. Um Ihre Reise bestmöglich planen zu können, haben wir folgende Informationen zum Verkehrsablauf für Sie: Der TER 2000schlagmichtot aus Richtung. Grasse. Mit dem Ziel. Vemtimiglia. Erhält in Kürze Einfahrt am Bahnsteig A. Bitte warten Sie auf dem Bahnsteig, bis der Zug hält. Dong-di-dong Ding Sehr geehrte Damen und Herren, zu Ihrer Sicherheit: Lassen Sie Ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt. Dong-di-dong Ding Sehr geehrte Damen und Herren, bitte beachten Sie, dass das Rauchen im Bahnhof verboten ist. Dong-di-dong Ding Sehr geehrte Damen und Herren, bitte beachten Sie, dass es untersagt ist, die Gleise zu überqueren. Wir empfehlen Ihnen, dafür die Unterführungen zu nutzen.”2
Man fühlt sich da stets an diese eine herrliche Szene mit Christoph Maria Herbst aus “(T)Raumschiff Surprise – Periode 1” erinnert.
Kurzum: Meine Reaktion auf Frankreich ist regelmäßig in etwa die folgende:
Als ich wieder mal in den amtlichen Bekanntmachungen der Universität feststellte, dass die neue Satzung der Studierendenschaft natürlich noch immer nicht veröffentlicht wurde, zog ein anderes Dokument meine Aufmerksamkeit auf sich: Die “Geschäftsordnung des Hochschulrats der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn” (Link). Wie jeder weiß, bin ich ein großer Fan von Geschäftsordnungen.
Im Hochschulgesetz NRW ist festgelegt, wie so ein Hochschulrat aussieht und was seine Aufgaben sind. Die kürzlich veröffentlichte Geschäftsordnung spezifiziert die Vorgaben des Hochschulgesetzes.
Im Hochschulrat der Uni Bonn sitzen 10 Mitglieder, davon kommen genau 3 Personen aus der Uni und folglich 7 Personen “nicht aus der Uni”, sondern es handelt sich um Menschen, (Zitat HG):
“die in verantwortungsvollen Positionen in der Gesellschaft, insbesondere der Wissenschaft, Kultur oder Wirtschaft tätig sind oder waren und auf Grund ihrer hervorragenden Kenntnisse und Erfahrungen einen Beitrag zur Erreichung der Ziele und Aufgaben der Hochschule leisten können.”
Wichtige Menschen also. Der/die Vorsitzende des Hochschulrats darf nicht Uni-angehörig sein.
Die wohl wichtigste Aufgabe des Hochschulrats ist die Wahl von Rektor und Kanzler der Universität. Ansonsten berät, beaufsichtigt und entlastet er vor allem das Rektorat.
Die Mitglieder des Hochschulrats haben eine Amtszeit von 5 Jahren. Derzeit sind das an der Uni Bonn diese Damen und Herren.
Man bastelt ein Auswahlgremium:
Dieses Auswahlgremium erstellt dann in Liebe und Harmonie eine Liste mit Vorschlägen für den neuen Hochschulrat, welche sodann von Senat und dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW abgesegnet wird. Herrscht im Auswahlgremium keine Liebe, so erstellen die Senatsmitglieder und die Landesvertretung je eine eigene Liste, und die beiden Stimmen der Hochschulratsmitglieder geben den Ausschlag. 2
Wer die Hochschulpolitik kennt, weiß: Den Hochschulrat gibt es schon länger, das kann nicht seine erste Geschäftsordnung sein. Stimmt. Was also ändert sich im Vergleich zur Fassung von 2008:
Noch Fragen?