GRINS nicht so blöd

Ja, was macht eigentlich das GRINS?

GRINS steht für GRemien-INformationsSystem und soll eine Plattform sein, die – nun ja – über Gremien informiert. Beziehungsweise, auf der man sich über Gremien informieren kann: Wer sitzt da drin und was tun die eigentlich den ganzen Tag?

Um das GRINS ist es sehr ruhig geworden an der Uni Bonn. 2012 gab es eine Hochschulgruppe, die im Wahlkampf laut nach mehr Transparenz rief und sich empörte, dass der Senatsbeschluss zur Einführung eines GRINS immer noch nicht umgesetzt sei.

Lang ist’s her. Und getan hat sich natürlich immer noch nichts. Stattdessen wird das Thema nicht mehr angesprochen.

Vielleicht möchte die verfasste Studierendenschaft (passend zum Frühjahrsputz) mal vor ihrer eigenen Türe kehren? Denn Gremien gibt es auch hier genug – Studierendenparlament, Allgemeiner Studierendenausschuss, Ältestenrat, Fachschaften, Ausschüsse, um mal einige zu nennen – und auch hier sind die Informationen spärlich gesät.

Beispiele gefällig? Sucht doch mal nach einer Liste der aktuellen Mitglieder des Studierendenparlaments1. Oder nach dem letzten Protokoll einer Gesamt-AStA-Sitzung (GAS)2. Oder nach irgend einer Entscheidung des Ältestenrats. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen.

Also: Der verfassten Studierendenschaft würde ein GRINS nicht schlecht stehen. Und sei es nur, um auf den ersten Blick zu sehen, wo es arg hapert bei der Transparenz. Wird Zeit, dass da mal wieder was passiert3.

Als Hilfestellung präsentieren wir hier die GRINSEKATZE4!

Die Grinsekatze steht über den Dingen.

Die Grinsekatze sieht sich eine Parlamentsdebatte an.

Gremien

Eine Liste der Gremien, die ans GRINS angeschlossen werden können sollen. Hatten wir ja oben schon fast.

  • Studierendenparlament (SP)
  • Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA)
  • Ältestenrat
  • Fachschaftenkonferenz
  • SP-Ausschüsse
  • Fachschaftsvertretungen und Fachschaftsräte
  • AStA-Referate

Informationen

Eine Liste der Informationen, die über jedes Gremium abrufbar sein sollte.

  • Webseite
  • Mitglieder
  • Kontaktmöglichkeiten
  • Sitzungstermine (mit Tagesordnung natürlich)
  • Sitzungsprotokolle
  • Beschlüsse
  • Wichtige Dokumente: Satzungen, Ordnungen etc.

System

Irgendwas Web-basiertes, was auch deine Großmutter bedienen könnte. Das SP könnte einen GRINSeausschuss einrichten, der sich mit Fragestellungen der Umsetzung befasst.

Ausblick

Wenn das VS-GRINS5 erstmal rund läuft und alle nur noch davon schwärmen, dann wird es Zeit, wieder der Universität auf die Füße zu treten und die Vorteile herauszustreichen, die die Einführung eines UNI-GRINS6 auch für die Universitätsgremien haben könnte. Die passende Software dafür hat man dann auch praktischerweise schon vorrätig!

Aber jetzt baut erstmal euer eigenes GRINS auf, bevor wir davon träumen, die Uniwelt ein Stückchen besser zu machen. Grins.

  1. Oh, ein offizielles Wahlergebnis. Aber sind da nicht bereits einige zurückgetreten? Genau.
  2. Das letzte verfügbare Protokoll ist ziemlich genau 1 Jahr alt
  3. HALLOOOO?? PIRATEN-HSG?? TRANSPARENZ UND SO? Das ist doch EUER Thema!
  4. GRemien-INformationsSystemsExempelKatalog Als Töfte Zusätzliche Entwicklungshilfe
  5. VS steht hier natürlich für die Verfasste Studierendenschaft
  6. UNI steht hier natürlich für “UNsere Idee!!!!!!”

Zur Zukunft des Wohnheims Pariser Straße

Das Studentenwohnheim Pariser Straße in Bonn ist mit PCB und Asbest belastet. Während das Asbest vorrangig fest gebunden vorkommt und deshalb in der Regel keine gesundheitliche Gefahr davon ausgeht, sofern man nicht mit dem Elektroschleifgerät drübergeht, dampfen die PCB munter vor sich hin und werden in die Raumluft abgegeben, weswegen man da mittelfristig mal was tun müsste.

Letzte Woche Dienstag (18.3.2014) war eine Sitzung des Verwaltungsrats des Studentenwerks, auf der es in einem öffentlichen Tagesordnungspunkt auch um die Schadstoffbelastungen der Liegenschaften des Studentenwerks ging. Der ursprüngliche Plan für die Sanierung des Wohnheims Pariser Straße war ja, das Gebäude abschnittsweise zu entmieten und abschnittsweise zu sanieren.

Diese dezente Klebefolie aus Aluminium soll das PCB etwas zurückhalten - mittelfristig muss aber ordentlich saniert werden.

Diese dezente Klebefolie aus Aluminium soll die Polychlorierten Biphenyle etwas zurückhalten – mittelfristig muss aber ordentlich saniert werden.

Laut Andrea Müller, Abteilungsleiterin Studentisches Wohnen des Studentenwerks, sieht die Planung des Studentenwerks für die Sanierung des Wohnheims inzwischen folgendermaßen aus:

  • komplette Entmietung bis zum 31.03.2015
  • über dieses Datum hinaus werden bereits keine neuen Mietverträge abgeschlossen
  • Altmietverträge, die eine Laufzeit über dieses Datum hinaus haben, werden auf andere Wohnheime umgelagert
  • dann Kernsanierung des Gebäudes

Von der abschnittsweisen Sanierung wird nun offenbar Abstand genommen, auch weil sich die Sanierung durch die Asbestfunde ein wenig verkompliziert hat. Bei einer Asbestsanierung werden sowieso schon erhöhte Anforderungen an den Staubschutz gestellt, für die man die bewohnten Gebäudeteile dann noch mit hohem Aufwand besonders vom bösen Staub abschotten müsste.

Was allerdings noch nett wäre: Wenn man die Bewohnerinnen und Bewohner mal darüber in Kenntnis setzen würde, dass sie voraussichtlich ab spätestens April 2015 eine neue Bleibe haben werden. Bislang wurde uns1 dies vom Studentenwerk noch nicht mitgeteilt.

Natürlich verstehe ich, wenn man im Studentenwerk (zurecht) Angst hat, dass jedes Wort gleich auf die Goldwaage gelegt wird und bei einer Planänderung dann das große Geschrei losgeht von wegen “SIE HAM UNS DES ABER DAMALS SO VERSPROCHEN!!”, auch wenn das gar nicht so war. Aber es bringt ja auch nichts, Ankündigungen möglichst weit hinauszuzögern, dann fühle ich mich als Bewohner ebenso hintergangen. Deshalb übernehme ich das mit dem Ankündigen eben mal für das Studentenwerk. Nichts zu danken, gern geschehen.

Korrekturen oder weitere Informationen nehmen wir gern per offizielles Rundschreiben an alle Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnheims entgegen.

Bleibt die Frage, ob der neue Plan realistisch ist. Durch die Schließung dieses Wohnheims würden 316 Appartments wegfallen, das sind etwa 7,5 % der Wohnheimsplätze des Studentenwerks2. Da es ohnehin schon schwierig ist, in Bonn eine bezahlbare Wohnung zu finden, dürfte es sicherlich politischen Druck geben, das Wohnheim vielleicht doch noch ein Semesterchen länger offen zu lassen, schließlich ist ja an dem bisschen PCB noch niemand gestorben (und die Entscheidungsträger müssen ja sowieso nicht drin wohnen). Wir werden es sehen. Behalten wir also zunächst einmal den 31.03.2015 im Kopf, bis etwas anderes verkündigt wird.

  1. Oh, ich wohne da übrigens auch.
  2. Das Studentenwerk spricht auf seiner Webseite von rund 4.200 “Wohnmöglichkeiten”