Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung berechnet sich, indem die Zahl der an der Wahl teilnehmenden Wahlberechtigten durch die Gesamtzahl der Wahlberechtigten geteilt wird. Ziemlich unspektakulär.

Schwarzes Prozentzeichen auf selfgelbem Hintergrund. Wenn man den Kopf übrigens um etwa 20° nach rechts neigt, sieht es aus wie ein lustiges Gesicht.

Schwarzes Prozentzeichen auf selfgelbem Hintergrund. Wenn man den Kopf übrigens um etwa 20° nach rechts neigt, sieht es aus wie ein lustiges Gesicht.

Genauso unspektakulär ist auch das Lamentieren, das hernach jährlich anhebt, weil das Ergebnis dieser kleinen Rechenaufgabe wieder einmal für den eigenen Geschmack zu klein geraten ist.

Praktische Relevanz hat die Wahlbeteiligung jedoch keine, da unterscheidet sich unsere Studierendenparlamentswahl nicht groß von anderen, “großen” Wahlen.

Es gibt immer mal wieder Überlegungen, die Höhe der Aufwandsentschädigung für die Wahlhelfenden an die Wahlbeteiligung zu koppeln und solche Späße, aber so etwas würde ja zur Wahlfälschung durch finanziellen Anreiz motivieren, und das möchte man dann doch irgendwie nicht.

Zwischenstände zur Wahlbeteiligung kann der Wahlausschuss am Abend eines jeden Wahltags ermitteln, indem er die Urnenbücher durchgeht und die laufenden Nummern addiert.

Wegen der praktischen Irrelevanz der Wahlbeteiligung war es in den vergangenen Jahren egal, ob der Wahlausschuss seine Zwischenstände kundgetan hat, um auf die Mitleidstour noch ein paar Personen mehr zur Stimmabgabe zu bewegen, oder ob er sie für sich behalten hat.

Doch in diesem Jahr, in dem alles anders ist, ist das ein bisschen anders. Die beiden gemeinsam mit den Wahlen durchgeführten Urabstimmungen haben eine Nebenbedingung1:

Beschlüsse, die auf Urabstimmungen mit Mehrheit gefasst werden, binden die Organe der Studierendenschaft, wenn mindestens 20 Prozent der Mitglieder der Studierendenschaft zugestimmt haben.

“Was hat das nun mit der Wahlbeteiligung zu tun?”, könnte man fragen. Die Anzahl der Ja- und Nein-Stimmen kann man ihr schließlich nicht entnehmen. Klar ist jedoch: Wenn die Wahlbeteiligung bereits unter 20 % liegt, kann das Ergebnis der Urabstimmung nicht mehr verbindlich sein. Betrachtet man die Zahlen der letzten Jahre, dann ist das gar nicht einmal so unwahrscheinlich.

Wenn der Wahlausschuss in dieser Situation Zwischenstände zur Wahlbeteiligung veröffentlicht, könnte das (je nach Zahl) motivierend oder demotivierend auf Wahlberechtigte wirken, und der Wahlausschuss würde dadurch mit der Veröffentlichung mittelbar Einfluss auf das Ergebnis der Abstimmungen nehmen.

Um das zu vermeiden, wird der Wahlausschuss in diesem Jahr möglicherweise explizit keine Zwischenstände veröffentlichen. Ein entsprechender Antrag liegt vor. Das mag den ein oder anderen Zahlenfetischisten traurig stimmen, aber mei.

  1. siehe § 5 Abs. 3 der Satzung der Studierendenschaft, oder auch § 53 Abs. 5 HG

Wahlen wie vor 5 Jahren

Wir können uns die kommenden Wahlen zum XXXVIII. Studierendenparlament sparen und einfach das Ergebnis von 2011 recyceln.

Wieso? Daso:

Grund 1: Gleiche Listenzahl

anzahllisten

Die Zahl der zur Wahl antretenden Listen nahm in den vergangenen Jahren fortwährend ab, zur Wahl 2016 haben wir einen sprunghaften Anstieg. Auf den Stand von 2011.

Grund 2: Gleiche Kandidierendenzahl1

anzahlkandidierende

Auch bei der Gesamtzahl der Kandidierenden war die Tendenz in den letzten Jahren klar fallend – zur Wahl 2016 haben wir einen sprunghaften Anstieg. In etwa auf den Stand von 2011.

Grund 3: Gleiche Kandidierendenzahl bei den Listen2

anzahlkandidierendeproliste

Bei den Listen, die zur Wahl des 33. Studierendenparlaments antraten, sind unterschiedliche Trends zu erkennen: Die Kandidierendenzahl von RCDS und LUST geht zurück und erholt sich dann wieder, bei GHG und PHG beobachten wir einen entgegengesetzten Effekt, und einzig die JUSOS hopsen wild auf und ab – alle, um zur Wahl 2016 wieder auf dem Ausgangswert von 2011 zu landen.

Fazit

Ist der Bologna-Knick überwunden? Haben plötzlich wieder mehr Studierende Lust auf Hochschulpolitik? Man weiß es nicht. Was man aber weiß: Wenn auch noch die Wahlbeteiligung von 2011 kopiert wird (17,0 %), reicht das für die beiden Urabstimmungen nicht aus.

  1. Im Rahmen der Messgenauigkeit
  2. Im Rahmen der Messgenauigkeit, gell!

Kleine Stimmzettelkunde

Der Stimmzettel ist essenzieller Bestandteil einer jeden Wahl. Für mich besonders spannend ist dabei jedes Jahr, ob ich es schaffe, all die Listen und Kandidierenden für die Studierendenparlamentswahl auf einem DIN-A3-Blatt unterzubringen. Ich möchte an dieser Stelle einmal zurückblicken auf die Stimmzettel der Wahlen 2012-2016, und das Augenmerk richten auf die Platzierung der Gestaltungselemente.

Listennamen werden im Folgenden durch rosa Boxen dargestellt, Kandidierendenlisten durch blaue, und die Reihenfolge der Listen zeigt der gelbe Pfeil an.

Wir beginnen 2012. Mit diesem Stimmzettel habe ich persönlich nichts zu tun, außer, dass ich ihn einmal benutzt habe. Es ist der älteste Stimmzettel, den ich in meiner Sammlung habe, und auch der einzige im Querformat. Gestaltet wurde er in MS Excel. Zur Wahl traten 8 Listen an, die zunächst von links nach rechts und dann hinten innerhalb der Spalten von oben nach unten angeordnet wurden. Die allgemeinen Daten inklusive dem Hinweis zur Stimmabgabe befinden sich allesamt oben.

Stimmzettel2012

Zur Wahl 2013 war ich das erste Mal Wahlausschussmitglied, die Gestaltung des Stimmzettels übernahmen damals meine geschätzten Kollegen. Sie führten ein neues Format ein – der Stimmzettel war nun im Hochformat – und nutzten InDesign zur Gestaltung. Auch hier wurden die nun nur noch 6 Listen wieder von links nach rechts und dann in der letzten Spalte von oben nach unten platziert. Die Listen sind zu lang für das vorher genutzte Design im Querformat, durch das Hochformat können die allgemeinen Hinweise weiterhin oben platziert werden.

Stimmzettel2013

2014 meint eine Liste, mit besonders vielen Kandidierenden antreten zu müssen. Der Infotext kann dadurch selbst im Hochformat nicht mehr über den Listen platziert werden, sondern rutscht nach links unten. Die etablierte Links-nach-rechts-dann-nach-unten-Anordnung wird beibehalten, denn die Listengrößen lassen das zu.

Stimmzettel2014

Wir befinden uns im Jahr 2015 und haben 5 Listen fristgerecht eingereicht bekommen. Doch das übliche Links-nach-rechts-dann-nach-unten-Schema will nicht funktionieren, die großen Listen und ein, zwei Kandidierendennamen sind einfach zu lang. Ein neues Schema muss her: Die Listen werden jetzt von oben nach unten angeordnet und nutzen die gesamte Breite des Stimmzettels aus. Dadurch können die Hinweise wieder oben platziert werden, wenn auch nur in einer Schmalspurvariante.

Stimmzettel2015

Ausblick: 2016

In diesem Jahr haben wir nach langer Zeit wieder 8 Listen, und etwa doppelt so viele Kandidaturen wie im letzten Jahr. Da wieder sehr lange Listen dabei sind, und auch die “hinteren” Listen recht lang sind, hat auch in diesem Jahr das Links-nach-rechts-Gedöns-Schema keine Chance. Die Anordnung aus dem letzten jahr wird weiter optimiert, jetzt mit vier statt drei Spalten und noch kompakterem Kopfbereich. Auch die Listennamen müssen Platz abgeben: Konnten sie im letzten Jahr noch über die gesamte Breite gezogen werden, wird der Platz nun dringend für Kandidaturen benötigt. Somit kann im Super-Abstimmungsjahr1 aber gerade noch der Sprung auf DIN-A2 und eine damit verbundene Verdoppelung der Papiermasse (und vermutlich auch -kosten) verhindert werden.

stimmzettel2016

Vielleicht sollten wir aber bald mal beginnen, Lupen in den Wahlkabinen bereitzulegen.

 

  1. Whoop whoop Urabstimmungen!