Vienna III

Nachdem das Juryfinale in der Halle am Freitag recht nett war, haben wir uns gestern für das Finale des Eurovision Song Contest zum Public Viewing begeben. Am Rathausplatz waren wir Donnerstag bereits, aber in Nähe des Hotels am Hauptbahnhof war ebenfalls eine große Leinwand fürs Public Viewing aufgebaut.

Es hatte den Tag über viel geregnet, und in der ersten Hälfte des Finales tröpfelte es auch noch ein wenig. Entsprechend wenig war los, und wir konnten uns am Rand auf feuchte Bänke setzen und hatten trotzdem freie Sicht.

Woohoo!

Woohoo!

Anders als auf dem Rathausplatz gab es keine eigene Übertragung aus der Stadthalle, sondern es wurde einfach das Programm von ORF eins gezeigt. Aus irgendwelchen Gründen hat man sich beim ORF gedacht, dass es doch eine super Idee sei, statt des Auftritts von Conchita nach Ende der Abstimmung minutenlang Werbung zu zeigen. Zum Glück hatten wir die Performance am Freitag schon gesehen.

Der österreichische Kommentator Andi Knoll ist übrigens noch bissiger als Peter Urban. Ann Sophie hat demnach einen aerodynamischen Hintern, weil sie so viel mit ihm wackelt.

Was war anders als beim Juryfinale?

Irgendwie war etwas mehr Feuerwerk. Wenn ich’s mir so überlege, ist das eigentlich logisch: Es gilt die Annahme, dass die Jury mehr auf gesangliche Qualität achtet und das Publikum an den Empfangsgeräten was zu sehen bekommen will.

Der LED-Anzug des Briten hatte gestern keine Fehlzündung. So etwas konnte dann allerdings nicht mehr davon ablenken, dass er und seine Partnerin nur ungelenk auf der Bühne standen und gegenüber den feschen Backings total abfielen.

Der armen Georgierin haben sie gestern etwas zu viel Nebel um die Nase geblasen, man hat sie teilweise gar nicht mehr gesehen. Das nenne ich mal Feinjustierung in die falsche Richtung.

Ausgebuht wurde bei uns niemand. Auch nicht der russische Beitrag, dessen Interpretin gestern plötzlich völlig neben sich zu stehen schien. Nein, da wurde brav der Refrain mitgesungen. Die Punktevergabe war da allerdings auch nur ein Testlauf ohne inhaltlichen Wert.

Beim Juryfinale hatte übrigens nach der Punktevergabe der Beitrag aus Österreich “gewonnen”. Welch Ironie des Schicksals…

Das Lied des Gewinners finde ich ganz nett, aber der Interpret ist mir irgendwie unsympathisch. Naja, da kann man nichts machen. Außer im nächsten Jahr auf günstigere Ticketpreise hoffen.

Vienna I

Ich bin aktuell in Wien, weil ich eine Stehplatzkarte für das Juryfinale des Eurovision Song Contest am Freitag käuflich erworben habe. Da ich kein technisches Gerät außer meinem Smartphone mitgenommen habe, entsteht dieser Eintrag gerade ohne Tastatur auf einem sehr kleinen Bildschirm.

Die Anreise verlief ohne größere Zwischenfälle.

Der Flughafen in Schwechat liegt außerhalb der städtischen Tarifzone. Eine exzellente Gelegenheit, Touris Geld aus der Tasche zu ziehen. Zudem ist die Wegeführung im Flughafen recht mangelhaft.

Das setzt sich in Wien leider fort. In Wien gibt es S-Bahnen, U-Bahnen, Trams (die aussehen wie frisch aus den 20ern), Busse und sicherlich auch reguläre Züge. Anders als in der Bundesstadt gibt es jedoch keine Karte, auf der diese ganzen Linien übersichtlich aufgemalt sind. Und die Stationen selbst sind gestaltet wie ein Gemälde von Klimt: Hübsch interessant, aber hää?

Doch das sei nur nebenbei bemerkt. Das zweite Halbfinale habe ich mir beim Public Viewing am Rathausplatz angesehen. Das war so… Naja.

Einer der Sponsoren des ESC ist ja Osram, und die haben sich etwas nettes überlegt: Innert der ersten 60 Sekunden kann man mittels App das aktuelle Lied farblich bewerten, und im “Ergebnis” werden hernach das Rathaus und die Bühne ausgeleuchtet.

Das sieht dann etwa so aus (schlechtes Handyfoto ahead)

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Das soll übrigens grün sein.

Oder so:

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Das hier ist hingegen eher so rot.

Der Sound war leider grauenhaft, über dem wummernden Bass hat man vom Gesang praktisch nichts mehr gehört.

Nuja, morgen schauen und hören wie und das mal live in der Halle an. I gfrei mi. Obwohl meine Füße vom herumstehen heute schon weh tun.