Vienna I

Ich bin aktuell in Wien, weil ich eine Stehplatzkarte für das Juryfinale des Eurovision Song Contest am Freitag käuflich erworben habe. Da ich kein technisches Gerät außer meinem Smartphone mitgenommen habe, entsteht dieser Eintrag gerade ohne Tastatur auf einem sehr kleinen Bildschirm.

Die Anreise verlief ohne größere Zwischenfälle.

Der Flughafen in Schwechat liegt außerhalb der städtischen Tarifzone. Eine exzellente Gelegenheit, Touris Geld aus der Tasche zu ziehen. Zudem ist die Wegeführung im Flughafen recht mangelhaft.

Das setzt sich in Wien leider fort. In Wien gibt es S-Bahnen, U-Bahnen, Trams (die aussehen wie frisch aus den 20ern), Busse und sicherlich auch reguläre Züge. Anders als in der Bundesstadt gibt es jedoch keine Karte, auf der diese ganzen Linien übersichtlich aufgemalt sind. Und die Stationen selbst sind gestaltet wie ein Gemälde von Klimt: Hübsch interessant, aber hää?

Doch das sei nur nebenbei bemerkt. Das zweite Halbfinale habe ich mir beim Public Viewing am Rathausplatz angesehen. Das war so… Naja.

Einer der Sponsoren des ESC ist ja Osram, und die haben sich etwas nettes überlegt: Innert der ersten 60 Sekunden kann man mittels App das aktuelle Lied farblich bewerten, und im “Ergebnis” werden hernach das Rathaus und die Bühne ausgeleuchtet.

Das sieht dann etwa so aus (schlechtes Handyfoto ahead)

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Das soll übrigens grün sein.

Oder so:

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Das hier ist hingegen eher so rot.

Der Sound war leider grauenhaft, über dem wummernden Bass hat man vom Gesang praktisch nichts mehr gehört.

Nuja, morgen schauen und hören wie und das mal live in der Halle an. I gfrei mi. Obwohl meine Füße vom herumstehen heute schon weh tun.

Vergleiche

Hinweis: In diesem Artikel stehen keine Argumente pro Merkelrücktritt oder pro Flüchtlingsaufnahme. Die finden Sie zum Beispiel hier oder hier.

Es müsste mein Religionslehrer der 5. und 6. Klasse gewesen sein, der uns einmal erklärt hat, weshalb es im alten Testament den scheinbaren Widerspruch gibt zwischen dem Gebot “Du sollst nicht töten” und den zahlreichen Kriegen des Volkes Israel gegen diverse Völker.

Die Begründung war recht simpel: “Du sollst nicht töten” bezog sich lediglich auf Angehörige des eigenen Volkes, ein Kriegsgegner aber war ein Feind und kein Mensch.

Diese Ungleichbehandlung von “uns” gegenüber “den anderen” ist etwas recht menschliches. Leider, aber ein “wir”-Gefühl erzeugt man nun einmal am einfachsten durch Abgrenzung gegenüber anderen.

In den letzten Tagen tauchen in meinen Social-Media-Feeds in der ein oder anderen Form immer wieder mal dieser Tweet auf:

Etwas störte mich an dieser Aussage, und jetzt kann ich auch benennen, was das ist. Günter Guillaume war ein Spion der DDR, “von drüben”, hat also für “die anderen” spioniert. Der BND, auf den hier Bezug genommen wird, arbeitet aber der NSA zu, und “die Amerikaner” sind aus Sicht der Kanzlerin, anders als östliche Supermächte, unsere Freunde. Was wohl los wäre, wenn hingegen heraus käme, dass der BND für den SWR spioniert hat?

Und wo wir gerade bei Ost und West sind: In der Debatte um die Aufnahme von Flüchtlingen, die aktuell in großer Zahl im Mittelmeer ertrinken, wird regelmäßig angeführt, dass die Integration dieser paar Bootsflüchtlinge gegenüber der Integration von wahlweise 12 Millionen Flüchtlingen nach Ende des 2. Weltkriegs oder 17 Millionen Wirtschaftsflüchtlingen1 nach der Wiedervereinigung ein Kinderspiel sei. Ich halte das für sehr wahrscheinlich, der Vergleich fühlt sich aber so falsch an, als würden Äpfel mit Pferdeäpfeln verglichen.

So einen Bootsflüchtling haben wohl die Wenigsten schon einmal in Echt gesehen, außerdem kann der Afrikaner (der zum Großteil aus Syrien kommt) ja kein Deutsch. Mit der Integration hat man’s vermutlich auch relativ schwer, wenn der eigene Asylantrag auch nach Monaten noch nicht abgelehnt, äh, bearbeitet wurde.

Die Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg waren im Gegensatz dazu kurz vorher noch ebenfalls Bewohnerinnen und Bewohner des deutschen Reiches gewesen und sprachen deutsch. Die Bürgerinnen und Bürger des anderen Deutschlands ebenfalls. Faszinierend ist auch, dass die Menschen aus der DDR mit der Wiedervereinigung plötzlich von “denen” zu “uns” wurden (und es, folgt man der Logik unserer Bundesregierung, ab da eigentlich völlig in Ordnung gewesen wäre, wenn sie uns großflächig abgehört hätten. Die Technik war ja vorhanden.)

Bleibt als gemeinsames Problem von 1945 und 2015 die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge. Und die sollte wirtschaftlich ja wohl kein Problem darstellen.

Vielleicht hinkt der Vergleich ja doch nicht so sehr.

  1. Dieses “Wirtschafts-” wird auch immer sehr gern betont.

Minecraft: Iron Farm via Command Block

Command Blocks in Minecraft sind zwei Dinge: Nützlich und totaal unpraktisch. Als ich vor kurzem auf der Suche nach einer Möglichkeit war, sehr schnell automatisiert zu Testzwecken eine Eisenfarm zu bauen, fand ich erstaunlicherweise keinen Befehl dafür.  Obwohl es sonst sehr abgefahrenes Zeug gibt. Vielleicht war mein Anliegen ja zu profan.

Das heißt also, dass ich selbst ans Werk musste. Im Creative Mode kann man ja mit dem Kommandos /setblock und /fill Blöcke an definierte Koordinaten setzen. Diese Befehle kann man auch in Command Blocks hinterlegen. Das Problem: In so einen Block passt nur genau 1 Befehl. Eine ausgewachsene Eisenfarm (zum Beispiel diese lustigen Türme hier) braucht aber mehrere davon.

Die Lösung: Man schreibt einen Befehl, der mehrere weitere Command Blocks erstellt, die dann die eigentlichen Befehle ausführen. Dafür “beschwört” man Sandblöcke, die fallen (FallingSand), aber gar keine Sandblöcke sind, sondern Command Blocks, und die auf weiteren FallingSand-Blöcken “reiten”, die Command Blocks sind, und die wiederum auf weiteren Blöcken “reiten”… bis man einen stattlichen Turm beisammen hat. Klingt abgefahren, ist es auch.

Für die Umwandlung der eigentlichen Befehle in diese Kaskade aus FallingSand-Blöcken habe ich mir ein Python-Skript geschrieben, das mir diese lästige Arbeit abnimmt. Da es sich doch um arg viele Befehle handelt und dieser Turm aus Command Blocks nicht unbegrenzt hoch werden kann, musste ich außerdem noch etwas bei der Anordnung der Blöcke tricksen. Das Ergebnis funktioniert, solange man sich nicht allzu hoch hinaus wagt.

Es gibt auch ein kleines Demonstrationsvideo:

Den Command gibt es hier. Außerdem nervig: Command Blocks können nur Commands mit einer maximalen Länge von ca. 32.767 Byte speichern. Da komme ich mit meinen 29.000 Zeichen schon relativ nahe ran…

[Update] Durch ein bisschen Optimierung habe ich den Command auf nur noch 15881 Zeichen herunterbekommen. Außerdem ist er jetzt viel schneller und funktioniert auch in größerer Höhe als vorher. Klick.