Ich besitze eine Digitalkamera, mit der ich Bilder machen kann. Diese Kamera macht große Bilder, liefer allerdings bereits für meine unprofessionellen Augen keine allzu überragende Qualität. Außerdem befindet sich ein lediglich geliehenes Stativ in meinem Besitz. Beste Voraussetzungen also für eine nächtliche Fototour durch Bonn.
Zunächst Richtung Norden auf die Felder, dann die Kölnstraße entlang zum Chlodwigplatz und weiter auf dem Kaiser-Karl-Ring bis zur Poppelsdorfer Allee. Dort über das Universitätshauptgebäude an den Rhein und dann über das Römerbad wieder nach Hause. Da mein Handy all seine Standorte fleißig mitschneidet, gibt es davon auch eine (nicht immer akkurate, hihi) Karte.
Insgesamt war ich etwas über 4 Stunden unterwegs. Meist mit einem langen Stativ und daran festgeschraubter Kamera über der Schulter. Das brachte mir einige neugierige Blicke der gar nicht mal so wenigen Passanten ein. Am Nordpark fühlte sich ein junger Mann mit zwei Mädels in seinem VW Golf von meiner Kamera belästigt und fuhr extra ein Stück zurück, um zu fragen, ob ich denn filmen würde und falls er drauf sei könne ich das gleich einmal löschen wegen “Recht am eigenen Bild und so!”1. Als ob ich seine Hackfresse auf meinen wunderhübschen Bildern haben wollen würde, meine Güte!
Irgendwie hab ich mir die falsche Nacht zum Fotos machen ausgesucht. Alles voller Autos. Um diese Uhrzeit!
— Sven Zemantek (@hszemi) June 8, 2014
Nach etwa der Hälfte des Weges fand ich dann in der Kamera auch das Menü, in dem sich die Belichtungszeit einstellen lässt. Ab diesem Zeitpunkt sind dann auch die vorzeigbaren Bilder entstanden, die Fotos davor sind natürlich größtenteils für die digitale Tonne.
Auch toll: den richtigen Knopf für Nachtaufnahmen erst nach eineinhalb Stunden finden.
— Sven Zemantek (@hszemi) June 8, 2014
Zwischendurch kämpft man als ambitionierter Hobbyfotograf auch mit den Tücken der Technik.
Jetzt schon zum 5. Mal vergessen, die Linsenabdeckung zu entfernen. Arrgh!
— Sven Zemantek (@hszemi) June 9, 2014
Das passiert nachts natürlich leicht, wenn man sowieso nicht damit rechnet, auf dem Display etwas zu erkennen. Nach 30 Sekunden Belichtung stellt man dann halt fest, dass das Bild immer noch komplett schwarz ist.
Gegen drei Uhr fing es dann an zu regnen. Ich teilte mir mit einer Gruppe Jugendlicher einen Pavillon am Rhein als Regenschutz und erfuhr unter anderem, dass Vanille der Trendgeschmack des Sommers für Zigaretten und ähnliches Gedöns ist.
Als letzten Punkt der Tour habe ich mir den Informatik-Campus an der Römerstraße und die Autobahnbrücke daneben ausgesucht. Die Kläranlage finde ich ja sehr beeindruckend. Um vier Uhr wurde es dann langsam wieder hell und ich nahm den Nachtbus nach Hause. Da ich ohne Gepäck unterwegs war, hatte ich inzwischen auch Durst.
Jetzt hab ich Durscht. Blöd, das der Rewe hier nicht durchgehend geöffnet ist.
— Sven Zemantek (@hszemi) June 9, 2014
Die ausgewählten Bilder gibt es natürlich auch zu sehen, und zwar hier in 16:9, hier in 4:3 und hier in voller Auflösung (ebenfalls 4:3).
- Wobei ich diese Straßenkreuzung zum Privatvergnügen sowieso erst einmal knipsen darf wie ich lustig bin… ↩