Zutaten
Für einen Sitzfleischkonsens benötigen wir drei Zutaten: Ein Gremium, das konsensorientiert entscheidet, ein kontrovers diskutiertes Thema1 und in der Regel eine fortgeschrittene Uhrzeit.
Ein Sitzfleischkonsens tritt dann ein, wenn eine der beiden Streitparteien “kein Sitzfleisch mehr hat” und das Plenum komplett verlassen hat, um zu schlafen oder sich den schönen Dingen des Lebens zu widmen. Die andere Gruppe kann daraufhin ihre Position im Konsens beschließen.
Wo tritt der Sitzfleischkonsens auf?
Ein Sitzfleischkonsens kann grundsätzlich in allen Gremien entstehen, die konsensorientiert entscheiden und keine Zeitbeschränkung bezüglich der Sitzungsdauer haben.
Sehr beliebt ist der Sitzfleischkonsens auf dem Abschlussplenum der Konferenz der Informatikfachschaften (KIF). Hier kommt noch hinzu, dass der KIF-Konsens eine ganz eigene Art des Konsenses ist: Konsens besteht nicht, wenn alle dafür sind, sondern bereits, wenn niemand mehr ein Veto einlegt. Ganz genau kann man sich das von Lucy dem Konsensschaf erklären lassen.
Es reicht also, zu warten, bis alle, die zunächst ein Veto gegen den eigenen Vorschlag eingelegt haben, aufgeben. Wobei “warten” nicht der richtige Begriff ist, “durchhalten” wäre treffender. So ein Abschlussplenum beginnt Abends um 7 Uhr und kann sich leicht mal bis in die frühen Morgenstunden hinziehen.
Tritt das oft auf?
Auf der KIF sind Sitzfleischkonsense zwar legendär – die letzte Ausgabe kam aber (trotz Plenumsende um 3:47 Uhr) ohne sie aus. Schade eigentlich.
- was nicht bedeutet, dass das Thema an sich kontrovers sein muss ↩