Oberstdorfer Viehscheid

Schon von weitem hört man das Tönen der riesengroßen Schellen und Glocken, die die Tiere mit stoischer Gelassenheit an kunstvoll gezierten Lederriemen um den Hals zu Tale tragen. Voran der Alphirte mit dem Kranzrind. Am Scheidplatz durchläuft jede Herde einen Verschlag, in dem sie »geschieden«, d. h. getrennt wird und an dessen Ende die Tiere einzeln beim Hirten ankommen. Laut ruft dieser den Namen des Besitzers, der schon bereitsteht, um sein Vieh in Empfang zu nehmen. In langen Reihen werden die Kälber, Einjährigen und Rinder am Scheidhag angebunden und warten dort geduldig, bis es heimgeht in den eigenen Stall.1

FÜR DEM ALMABTRIEB BEKOMMEN DIE RINDVIECHER EXTRA RIESENGROẞE SCHELLEN UMGESCHNALLT. DES ISCH VIELLEICHT EIN LÄRM, WENN DA EINE HERDE ZUM SCHEIDPLATZ LÄUFT! MIR KLINGELN ALLWEIL NO DIE OHREN!

DAFÜR KOA MA AUF DER OBERSTDORFER VIEHSCHEID EIN GANZ BESONDRES PHÄNOMEN BEOBACHTEN: DIE OBERSTDORFER KUH-WAND. EINE WAND AUS KÜHEN UND LÄRM. HERRGOTTSAKRAMENT.

Pfrontar Viehscheid

Jedes Jahr am zweiten Samstag im September findet in Pfronten die traditionelle Viehscheid, der mit rund 400 Stück Jungvieh und 15 Kranzkühen aus 7 Alpen größte Ostallgäuer Alpabtrieb, statt.1

Die Rindviecher kommen aus dem Vilstal (um 9 Uhr) und aus dem Achtal (um 10 Uhr) und werden von den Hirtinnen und Hirten auf den zentralen Scheidplatz getrieben.

Zunächst kommen die Kranzrinder. Das ist jeweils das schönste Rindviech einer Herde, das ganz besonders herausgeputzt wird.

Hier kommen die herausgeputzten Kranzrinder aus dem Achtal:

Hernach kommen die restlichen Rindviecher über die Straße geströmt. Das ist allweil ein rechtes Treiben und ein großer Touristenmagnet.

Die Rindviecher strömen aus dem Vilstal zum Scheidplatz

Die Rindviecher strömen aus dem Vilstal zum Scheidplatz.

Rund um den Scheidplatz gibt es ein Bierzelt und Jahrmarkt-ähnliche Verkaufsstände. Auf dem Scheidplatz werden die Rindviecher nach ihrer Ankunft geschieden und von den örtlichen Landwirtinnen und -wirten auf Anhänger verfrachtet und zum heimischen Stall transportiert.

Eine der touristischen Attraktionen im Allgäu.

 

[Bonus]

Ab einer gewissen Anzahl erhalten Rindviecher flüssigkeitsähnliche Eigenschaften (hier anhand von Rindern demonstriert):

Muh!