KIF in Boon

ca. ein Jahr vorher

“Lass uns die übernächste Konferenz der Informatikfachschaften ausrichten!”

“Ähm… okay.”

ca. ein halbes Jahr vorher

“Na, ihr steckt bestimmt schon schwer in den Vorbereitungen für die nächste KIF, oder?”

“Ähm… also wir haben schon bei der Uni wegen Übernachten in der Turnhalle angefragt. Die Uni hat »Nein« gesagt. Und die Stadt auch. Und sonst praktisch auch alle.”

ca. 4 Monate vorher

“Lass uns ein großes Zelt auf die Wiese neben dem Schwimmbad stellen. Da können die dann drin pennen.”

“Du spinnst doch.”

ca. 1 Monat vorher

“Verschicken wir mal die Einladungen?”

ca. 2 Wochen vorher

“Also wir brauchen Infohefte und Shirts und Verpflegung und Räume und Gedöns und zack zack zack!”

*wusel*

ca. 1 Woche vorher

Die Teilnahmebeiträge landen auf unserem Konto. Ich halte unabsichtlich den Betrieb in einem Sparkassen-Infopunkt auf.

“Brauchen wir eigentlich Helfer?”

“Hups!”

ca. 2 Tage vorher

“Wir sollten noch den Zaun auf dem Weg zum Zelt öffnen…”

ca. 1 Tag vorher

“Ach ja, das Zelt. Da sollten wir noch den Auftrag erteilen.”

“Wir fahren derweil einkaufen. Von allem viel.”

ca. Tag 1

“Sie sollen kommen, die KIFfel.”

ca. Tag 2

“Was soll das heißen es ist nichts mehr da?!?”

“Wir fahren nochmal einkaufen…”

Ein Schlachtruf wird geboren:

ca. Tag 3

Bei der Produktion von Aushängen stößt man auf unerwartete Probleme:

ca. Tag 4

“Wir haben zwei Waffeleisen geschenkt bekommen.”

ca. Tag 5

“Sie sind alle wieder weg. Dann räumen wir mal auf. Ächz!”

“Wir haben haufenweise Wurst- und Käseaufschnitt übrig. Und Krautsalat. Viel Krautsalat. Jemand Hunger?”

ca. 1 Woche danach

“Oh, den Zaun sollten wir auch mal wieder zumachen.”

Sitzfleischkonsens

Zutaten

Für einen Sitzfleischkonsens benötigen wir drei Zutaten:  Ein Gremium, das konsensorientiert entscheidet, ein kontrovers diskutiertes Thema1 und in der Regel eine fortgeschrittene Uhrzeit.

Ein Sitzfleischkonsens tritt dann ein, wenn eine der beiden Streitparteien “kein Sitzfleisch mehr hat” und das Plenum komplett verlassen hat, um zu schlafen oder sich den schönen Dingen des Lebens zu widmen. Die andere Gruppe kann daraufhin ihre Position im Konsens beschließen.

Wo tritt der Sitzfleischkonsens auf?

Ein Sitzfleischkonsens kann grundsätzlich in allen Gremien entstehen, die konsensorientiert entscheiden und keine Zeitbeschränkung bezüglich der Sitzungsdauer haben.

Sehr beliebt ist der Sitzfleischkonsens auf dem Abschlussplenum der Konferenz der Informatikfachschaften (KIF). Hier kommt noch hinzu, dass der KIF-Konsens eine ganz eigene Art des Konsenses ist: Konsens besteht nicht, wenn alle dafür sind, sondern bereits, wenn niemand mehr ein Veto einlegt. Ganz genau kann man sich das von Lucy dem Konsensschaf erklären lassen.

Es reicht also, zu warten, bis alle, die zunächst ein Veto gegen den eigenen Vorschlag eingelegt haben, aufgeben. Wobei “warten” nicht der richtige Begriff ist, “durchhalten” wäre treffender. So ein Abschlussplenum beginnt Abends um 7 Uhr und kann sich leicht mal bis in die frühen Morgenstunden hinziehen.

Tritt das oft auf?

Auf der KIF sind Sitzfleischkonsense zwar legendär – die letzte Ausgabe kam aber (trotz Plenumsende um 3:47 Uhr) ohne sie aus. Schade eigentlich.

Supi, jetzt kann ich allein alles im Konsens beschließen! Kleiner Scherz, das Bild wurde kurz vor Beginn des Abschlussplenums aufgenommen.

Supi, jetzt kann ich alles allein im Konsens beschließen!
(Kleiner Scherz, das Bild wurde kurz vor Beginn des Abschlussplenums aufgenommen.)

  1. was nicht bedeutet, dass das Thema an sich kontrovers sein muss